Mit dem E-Auto durch Schweden – meine Erfahrungen, Tipps & der große Vergleich zu Deutschland
Ich erinnere mich noch genau an meine erste Fahrt mit dem Elektroauto durch Schweden. Die schwedische Landschaft rauschte leise an mir vorbei, der Bordcomputer zeigte beruhigend stabile Reichweitenzahlen – und ich fragte mich: Bin ich hier gerade im E-Auto-Paradies gelandet?
Seitdem habe ich viele Kilometer auf schwedischen Straßen zurückgelegt – und heute möchte ich meine Erfahrungen mit euch teilen. Wie steht Schweden wirklich da, wenn’s ums Thema Elektromobilität geht? Gibt’s genügend Ladestationen? Wie finde ich die besten Ladepunkte? Und wie schlägt sich Schweden im Vergleich zu Deutschland? Schnall dich an – los geht’s!
Elektromobilität in Schweden: Ein Land unter Strom
Schweden ist in vielen Dingen fortschrittlich – und bei E-Autos macht das Land seinem Ruf alle Ehre. Bereits 2024 lag der Anteil der neu zugelassenen Elektroautos bei über 50 %. Das bedeutet: Jeder zweite Neuwagen in Schweden fährt ohne Benzin oder Diesel – ein echtes Statement!
Die Regierung hat klare Ziele: Bis 2030 sollen keine neuen Benzin- oder Diesel-Pkw mehr verkauft werden. Und tatsächlich merkt man das – überall sieht man Teslas, Volvos, Polestars und andere E-Modelle durch die Städte und übers Land gleiten.
Wie sieht’s mit der Ladeinfrastruktur aus?
Das war für mich einer der spannendsten Punkte: Gibt es genug Ladesäulen – auch außerhalb der Städte?
Die gute Nachricht: Ja! Die schwedische Ladeinfrastruktur ist richtig gut ausgebaut. Vor allem entlang der Hauptverkehrsachsen wie der E4, E20 oder E6 findet man zuverlässig Schnellladestationen. Die großen Anbieter wie Ionity, Recharge, Tesla Supercharger (oft auch für andere Marken freigegeben), sowie Mer und Bee Charging decken das Land flächendeckend ab.
In Städten wie Stockholm, Göteborg oder Malmö gibt es praktisch an jeder Ecke Ladepunkte – oft sogar kostenlos oder stark vergünstigt für E-Auto-Besitzer. Auch viele Supermärkte, Hotels und Parkhäuser bieten Lademöglichkeiten an.
Was ich besonders charmant fand: Selbst in kleinen Dörfern oder an Wanderparkplätzen in der Natur habe ich Ladestationen entdeckt. Klar, nicht immer Schnelllader – aber für eine Pause reicht’s allemal.
Und wie finde ich die besten Ladesäulen?
Meine Top-Empfehlung: Apps! Ich nutze regelmäßig:
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PlugShare (super Community-Infos, Bewertungen, Fotos)
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ChargeFinder (speziell für Schweden und Skandinavien, sehr präzise)
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A Better Routeplanner (ABRP) – der Klassiker für die Streckenplanung mit E-Auto
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Tesla-App, falls du einen Tesla fährst (aber viele Supercharger sind inzwischen auch für andere Marken nutzbar)
Tipp: Auch Google Maps zeigt mittlerweile viele Ladestationen – inklusive Verfügbarkeit und Ladeleistung.
Schweden vs. Deutschland – wer ist besser?
Ich war selbst überrascht, aber: Schweden schlägt Deutschland in mehreren Punkten.
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Verfügbarkeit von Ladesäulen: In Schweden ist das Netz dichter, vor allem abseits der Großstädte. In Deutschland muss man auf dem Land oft suchen – in Schweden reicht ein kurzer Blick in die App.
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Einfachheit beim Laden: In Schweden funktioniert fast alles mit Kreditkarte oder App – kein Tarifdschungel, keine RFID-Karten-Flut wie in Deutschland.
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Preise: Die Ladekosten sind vergleichbar oder sogar etwas günstiger – vor allem bei Langsam- und AC-Ladung.
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Mentalität: Die Schweden wollen die Verkehrswende – und das merkt man. Es gibt steuerliche Vorteile, kostenfreie Parkplätze für E-Autos, keine City-Maut in manchen Städten, und viele Arbeitgeber bieten Ladepunkte am Arbeitsplatz.
Aber: In Deutschland geht’s auf – die Ladeinfrastruktur wächst, besonders entlang der Autobahnen. Und auch bei Ladegeschwindigkeiten gibt es teils Fortschritte, die in Schweden noch nicht flächendeckend angekommen sind.
Worauf sollte ich achten, wenn ich mit dem E-Auto nach Schweden will?
Hier meine persönlichen Tipps:
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Reichweite planen: Im Winter kann’s kalt werden – das zieht Reichweite. Plane mit ca. 20 % Sicherheitsreserve.
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Apps vorinstallieren: Gerade ChargeFinder oder ABRP sind Gold wert.
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Adapter einpacken: Typ-2 ist Standard, aber in manchen ländlichen Gegenden findest du Schuko-Steckdosen – ein Notfalladapter kann helfen.
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Parkregeln checken: In vielen Städten sind Parkplätze für E-Autos vergünstigt – aber oft nur mit entsprechender App oder Registrierung.
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Ladepause als Erlebnis sehen: Viele Ladestationen liegen landschaftlich traumhaft. Warum nicht Picknick machen oder kurz wandern gehen?
Fazit: Schweden ist (m)ein Traumziel für E-Auto-Fahrer
Ob auf Roadtrip durch Lappland, Sightseeing in Stockholm oder entspannter Urlaub an den Schären – Schweden ist für mich eines der besten Länder für Elektromobilität. Die Mischung aus nachhaltigem Denken, guter Infrastruktur und praktischen Vorteilen für E-Auto-Besitzer macht’s einfach angenehm.
Wenn du planst, mit deinem E-Auto nach Schweden zu fahren – tu es! Es ist stressfreier, als du denkst, und du wirst merken: Die Zukunft fährt elektrisch. Und sie fährt verdammt gut – besonders in Schweden.
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