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Wichtig für Auswanderer: Das Auto in Schweden – Autokosten und Unterschiede zu Deutschland

 

Wichtig für Auswanderer: Das Auto in Schweden – Autokosten und Unterschiede zu Deutschland

Schweden ist für seine beeindruckende Natur, seine hohe Lebensqualität und seine durchdachte Infrastruktur bekannt. Für viele Auswanderer ist das Auto ein zentraler Bestandteil des Alltagslebens, da insbesondere in ländlichen Regionen die Entfernungen groß und öffentliche Verkehrsmittel oft begrenzt sind. Doch das Autofahren und die Fahrzeughaltung in Schweden unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von Deutschland. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Autokosten in Schweden, rechtliche Besonderheiten und wichtige Aspekte, die Auswanderer beachten sollten.


Fahrzeugkosten: Anschaffung, Steuern und Versicherung

Anschaffungskosten

Der Kauf eines Autos in Schweden ist im Vergleich zu Deutschland oft teurer. Das liegt an mehreren Faktoren, darunter die Höhe der Mehrwertsteuer ("moms"), die mit 25 % über der deutschen liegt, sowie die allgemeine Preisgestaltung des schwedischen Automarktes. Gebrauchtwagen sind aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Fahrzeugen im Vergleich zum deutschen Markt oft hochpreisiger.

Tipp: Wer die Möglichkeit hat, kann ein Fahrzeug in Deutschland kaufen und nach Schweden importieren. Hierbei fallen jedoch Zollformalitäten und möglicherweise zusätzliche Kosten an, wie die sogenannte „Ursprungskontrolle“ ("ursprungskontroll") und die Neuzulassung.

Steuern (Fordonsskatt)

Die Kfz-Steuer in Schweden basiert primär auf den CO2-Emissionen des Fahrzeugs. Fahrzeuge mit hohen Emissionen werden deutlich stärker besteuert, während Elektro- und Hybridfahrzeuge steuerlich begünstigt sind. Dies führt dazu, dass viele Schweden auf umweltfreundliche Modelle setzen.

Beispiel: Ein Diesel-PKW mit einem CO2-Ausstoß von 150 g/km kann eine jährliche Steuer von mehreren Tausend SEK kosten, während ein reines Elektroauto nur eine geringe oder gar keine Steuer aufweist.

Versicherungen

Autoversicherungen ("bilförsäkring") sind in Schweden obligatorisch und bestehen aus mehreren Komponenten:

  1. Verkehrsversicherung (Trafikförsäkring): Gesetzlich vorgeschrieben und deckt Schäden ab, die Dritten zugefügt werden.

  2. Teilkasko (Halvärsförsäkring): Zusätzlicher Schutz gegen Diebstahl, Brand und Glasschäden.

  3. Vollkasko (Helförsäkring): Deckt darüber hinaus Schäden am eigenen Fahrzeug.

Die Kosten für die Versicherung hängen von mehreren Faktoren ab, darunter Wohnort, Fahrzeugtyp, Fahrzeugalter und persönliche Bonität. In Ballungszentren wie Stockholm oder Göteborg sind die Prämien oft höher.


Rechtliche Rahmenbedingungen

Anmeldung und Registrierung

Ein importiertes Fahrzeug muss innerhalb von sieben Tagen nach der Einfuhr beim schwedischen Verkehrsamt ("Transportstyrelsen") gemeldet werden. Die Registrierung beinhaltet:

  • Eine technische Inspektion ("besiktning") bei einer zugelassenen Prüfstelle.

  • Die Zahlung einer Registrierungsgebühr.

  • Die Zuteilung von schwedischen Kennzeichen.

Umweltzonen und Fahrverbote

Einige größere Städte wie Stockholm und Malmö haben Umweltzonen eingeführt, die Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß einschränken. Auswanderer sollten prüfen, ob ihr Fahrzeug diesen Anforderungen entspricht.


Alltag mit dem Auto in Schweden

Kraftstoffkosten

Die Benzin- und Dieselpreise in Schweden gehören zu den höchsten in Europa. Die Preise schwanken je nach Region, sind aber in der Regel deutlich teurer als in Deutschland. Eine Alternative stellen Biokraftstoffe wie E85 oder HVO100 dar, die in Schweden weit verbreitet sind.

Straßenverkehrsregeln

  • Rechts vor Links: Im Gegensatz zu Deutschland wird in Schweden an unbeschilderten Kreuzungen konsequent rechts vor links beachtet.

  • Lichtpflicht: Es besteht ganzjährig eine Pflicht, auch tagsüber mit Abblendlicht zu fahren.

  • Winterreifen: Zwischen dem 1. Dezember und dem 31. März müssen bei winterlichen Bedingungen Winterreifen verwendet werden, die entweder mit Spikes oder einem speziellen Winterprofil ausgestattet sind.

Parken

In größeren Städten sind Parkplätze oft knapp und teuer. Viele Parkplätze werden digital über Apps wie "EasyPark" verwaltet, sodass ein Smartphone unverzichtbar ist.


Besonderheiten: Der schwedische Umgang mit Autos

Fahrzeugwartung

In Schweden sind Werkstattkosten höher als in Deutschland, was auf die hohen Arbeitskosten zurückzuführen ist. Daher ist es sinnvoll, einfache Wartungsarbeiten selbst durchzuführen oder rechtzeitig Termine zu vereinbaren, da Werkstätten in ländlichen Gebieten oft ausgelastet sind.

Beliebtheit von Gebrauchtwagen

Viele Schweden setzen auf Gebrauchtwagen, insbesondere aufgrund der hohen Neuwagenpreise. Plattformen wie "Blocket.se" oder "Bytbil.com" sind die wichtigsten Anlaufstellen für den Autokauf.


 

Das Autofahren und die Fahrzeughaltung in Schweden erfordert eine gute Planung und ein Verständnis für die lokalen Gegebenheiten. Höhere Anschaffungskosten, spezifische Steuermodelle und strenge Umweltauflagen unterscheiden sich deutlich von den Bedingungen in Deutschland. Gleichzeitig bieten die gut ausgebaute Infrastruktur und die umweltfreundliche Verkehrspolitik viele Vorteile. Auswanderer sollten sich vorab gründlich informieren und die mit der Fahrzeughaltung verbundenen Kosten realistisch kalkulieren, um einen reibungslosen Start in Schweden zu gewährleisten.

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